Kombination Gruppen & Einzeltherapie

Gruppenpsychotherapie in Kombination mit Einzeltherapie

Wir Menschen sind von Natur aus soziale Wesen. Wir wachsen in sozialen Gefügen auf, in der Regel ist dies die Familie. Hier entwickeln sich unsere Persönlichkeit, unsere Eigenschaften und Fähigkeiten in enger Verbindung zu anderen Menschen.

Der „Glanz im Auge der Mutter“, die liebevolle, spiegelnde Aufmerksamkeit der Mutter (und des Vaters!) sind nach Kohut Bedingung dafür, dass wir als Erwachsene ein kohärentes Selbst entwickeln.

Jedoch haben wir nicht immer nur positive Erfahrungen gemacht. Auch selbstschädigende, negative Überzeugungen wie „ich bin wertlos“ oder „ich bin nicht liebenswert“ entstehen meist in der frühen Kindheit, ebenso

Annahmen über andere Menschen wie „die wollen mich ausnutzen“ oder „die Welt ist bedrohlich“.

Dies beeinflusst uns bis heute. Viele zwischenmenschliche Konflikte in unseren Partnerschaften, im Umgang mit Kollegen am Arbeitsplatz, oder in der Freizeit mit Freunden können aufgrund dieser Erfahrungen bestehen.

In einer tiefenpsychologisch fundierten Gruppenpsychotherapie geht es um das Erleben und Verstehen der grundlegenden inneren Dynamik, die uns Beziehungen auf eine bestimmte Art und Weise gestalten lässt.

Die therapeutische Gruppe ermöglicht es den Teilnehmern, problematische Muster im Umgang mit anderen Menschen , die früher einmal erworben wurden und heute nicht mehr angemessen sind, in einem geschützten Rahmen zu bearbeiten.

Die Arbeit im „Mikrokosmos Gruppe“ unterstützt dabei, die eigenen Gefühle, Muster und Überzeugungen besser wahrzunehmen. Mitpatienten in der psychotherapeutischen Gruppe sind dabei wichtige Dialogpartner, die dabei unterstützen, die eigenen,  oft unbewussten „Glaubenssätze“ hinterfragen zu können.

Gleichzeitig ermöglicht uns der gruppentherapeutische Rahmen, auch die Bedürfnisse, Sichtweisen und Beweggründe der anderen Gruppenmitglieder zu erkennen, anzuerkennen und akzeptieren zu können. 

Diese korrigierende Beziehungserfahrung innerhalb der Gruppe kann in einzigartiger Weise heilend wirksam werden.  Sie ermöglicht eine neue Freiheit, sich nun auch in anderen sozialen Kontexten, privat oder beruflich, anders verhalten zu können.

In meiner Praxis wird die Gruppentherapie im Regelfall mit Einzeltherapie kombiniert. Viele Patienten kennen dies bereits aus dem klinischen Setting und begrüßen die Kombination als sehr hilfreich und sich ergänzend.

Durch die Einzeltherapie kann eine tiefere Verarbeitung der in der Gruppentherapie angestoßenen Prozesse stattfinden: konflikthafte, belastende oder als überfordernd erlebte Erfahrungen nach einer Gruppensitzung können im Einzelgespräch reflektiert und integriert werden.

Themen, die schwer anzusprechen sind, seien es angst- oder schambesetzte Themen, können im Einzelgespräch vorbereitend besprochen und bearbeitet werden, sodass die Hemmschwelle gesenkt wird, auch diese Themen in den Gruppenkontext einzubringen.

Ob die zusätzliche Teilnahme an einer psychotherapeutischen Gruppe für Sie infrage kommt, finden wir gemeinsam in den ersten Stunden heraus, in der Regel nicht vor der 12. Stunde Einzeltherapie.